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AutorenbildY. S.

Die Medizin des Kaisers

Aktualisiert: 11. Nov. 2023


TCM St. Gallen Blogeintrag: Die Medizin des Kaisers


Gesundheitsrisiken im alten China


Die Traditionelle Chinesische Medizin wird oft auch als die Medizin des Kaisers bezeichnet.

Um dies zu verstehen müssen wir uns ein wenig mit der antiken Geschichte Ostasiens befassen.


De Gesellschaft im alten Ostasien (oder sagen wir einfachheitshalber China) war eine fundamental andere, als wie wir sie heute kennen.

Gesundheitliche Schäden waren weniger divers als heute und ganz andere Probleme standen im Vordergrund.

Es gab 3 Hauptgründe, warum der einzelne Mensch oder ein ganzes Volk gesundheitlich gefährdet war:

  1. Hungersnöte

  2. Seuchen

  3. Politische Instabilität/Kriege


Hungersnot


Eine gute Ernte war damals von der geographischen Lage, den klimatischen Bedingungen sowie der politischen Situation abhängig. Fiel eine Ernte schlecht aus, konnte dies in einer Region durchaus zu einer Hungersnot führen, vor allem in den ärmlicheren Bevölkerungsschichten. Gegen Hunger und Nahrungsmittelmangel half damals wie heute leider keine Medizin, sondern lediglich Nahrung.



Seuchen


Ein weiteres Risiko für die Gesundheit waren Seuchen und Epidemien. Damals war die Existenz von Viren und Bakterien unbekannt. Festgestellt wurde nur, dass Krankheiten übertragbar sind, aber nicht wieso und woher.

Die damaligen Ärzte stellten schnell fest, dass sie gegen Seuchen wenig ausrichten konnten. Sie beobachteten jedoch, dass generell insgesamt jüngere, gesündere und robustere Menschen eher eine Epidemie überlebten, als die Vorerkrankten, Schwachen und Alten. Daraus leiteten sie ab, dass je gesünder ein Mensch vorher war, ihm ein Krankheitsbefall weniger zusetzt, als jemandem, der geschwächt oder vorerkrankt ist.

Sie merkten daher, dass sie durch die Gesunderhaltung einer Bevölkerung viel mehr gegen Seuchen ausrichten konnten, als gegen die Seuche selber. Daher legten Sie vor allem auf die Gesunderhaltung grossen Wert. Im Laufe der Zeit wurden viele Beobachtungen gemacht. Man entwickelte viele Diagnosetechniken, um frühzeitig körperliche Probleme zu erkennen, noch bevor diese symptomatisch wurden. Die grosse Stunde der Präventionsmedizin hatte geschlagen.



Kriege


Das dritte grosse Risiko der damaligen Gesundheit waren kriegerische Auseinandersetzungen. Eine schnelle Schmerzstillung und eine beschleunigte Heilung von verletztem Gewebe hatte hohe Priorität. Hier wurden grosse Fortschritte in der Akupunktur getätigt. Das erklärt die immens gute Wirkung der Akupunktur in der Schmerztherapie bei korrekter Durchführung.



Des Kaisers Medizin


Was hat das nun alles mit dem Kaiser zu tun?

Irgendwie alles zusammen.


Der Kaiser war eine überaus wichtige Symbolfigur im alten China. Dieser hatte einen gottähnlichen Status ähnlich wie der Pharao in Ägypten. Er war das Sinnbild der ganzen Nation.

War der Kaiser krank oder politisch schwach hatte das grosse Auswirkungen auf das ganze Kaiserreich. Die Wahrscheinlichkeit, dass Unruhen und Aufstände auftraten, war um ein vielfaches höher.

Das bedeutet, der Kaiser musste körperlich und geistig fit bleiben, damit auch das ganze Kaiserreich florieren konnte. Ebenso musste er möglichst lange und gesund altern, damit die Thronfolge gewährleistet war. Der Thronfolger musste ein gewisses stattliches Alter erreichen, damit auch er die Staatsgeschäfte kompetent weiterführen konnte.

Aus diesen Gründen wurden Heerscharen von Ärzten am kaiserlichen Hof beschäftigt. Ihre Aufgabe lag darin, den Kaiser möglichst lange gesund zu halten und ihn auch möglichst gesund altern zu lassen. Er durfte im Idealfall zu seinen Lebzeiten auf keinen Fall erkranken.

Aus diesem Grund wurde die damalige Medizin auch die Medizin des Kaisers genannt. Der Fokus hierbei war noch mehr als in der Bevölkerung die Gesunderhaltung des Kaisers, also die Prävention.


Wie hat man ihn nun gesund erhalten? Und wie können wir uns selbst gesund halten?



Dies erfahren Sie in meinem nächsten Blogeintrag.


Herzlichst

Yvon Stüve

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